Ski-Weekend 2020: Das beste war das Sprudelbad
Jetzt ist es einen Monat her, seit wir pünktlich um 7:00 Uhr von der Berufsschule Bülach abgefahren sind. Das hat aber noch eine Vorgeschichte. Ursprünglich hatten sich acht Mitglieder und ein Kollege von Christoph Meyer angemeldet. Christoph M. fiel aus, weil sein Bruder an den Tagen unseres Ski Weekends seine Hochzeit geplant hat. Navsika Xevelonakis, die Freundin von Fabio Müller, den Kollegen von Christoph, wollte nun als Ersatz mitkommen und damit war dieses Problem gelöst. Ein weiteres tauchte auf, als Christian nun auch Lust aufs Ski Weekend bekam. Philippe war so nett
und wollte sein Casa Fadail Zimmer mit ihm teilen.
Fabio und Navsika wollten plötzlich erst Freitagabend mit dem ÖV nachreisen, weil Fabio an diesem Tag noch eine PowerPoint Demonstration hätte. Also fuhr Thomas mit seinem Namensvetter, sowie mit Erich und Philippe, Christian allein und ich mit Christophe Blatter los, um erst einmal im «Glarnerland» zu «frühstücken». André wartete dort auf uns schon seit einer halben Stunde.
Angekommen auf der Lenzer Heide entschlossen sich Big Thomas, Philippe, Christophe und Karl, ins Sprudelbad zu gehen (wir gingen wirklich dahin), weil es nebelig war und die Sicht nicht besonders gut zu werden schien. Wir vier genossen das Sprudelbad so sehr, dass zumindest ich einen leichten Sonnenbrand bekam.
Traditionsgemäss trafen wir uns dann am Abend in der Chämi Bar zum Apero. Die Schifahrer erzählten nicht viel, wie es ihnen ergangen war. Kunststück, wir waren alle mit den Getränken beschäftigt, sodass ich mich wunderte, wo denn soviel Flüssigkeit Platz hat, ohne auf die Toilette zu gehen. Um 18:30 Uhr wechselten wir in die Casa Fadail zum 5-Gang Abendessen.
Das alles passierte während die Corona-Krise einen immer grösseren Einfluss auf das Geschehen in der Schweiz nahm. Manuela und Gabriel, unser Wirte Ehepaar sagte uns, dass noch bis am Sonntag Ski gefahren werden dürfte. Darob freuten wir uns, weil wir Corona nicht so ernst nahmen. Nach dem Essen machten wir ein lustiges Spiel: Jeder klebte einen Zettel mit einem Namen einer bekannten Persönlichkeit auf die Stirne eines anderen. So musste jeder durch Fragen herausfinden, wer er wäre. Inzwischen waren auch Navsika und Fabio eingetroffen.
Doch wir wurden unsanft beim Raten gestört. Manuela teilte uns nun mit, dass der Bundesrat verfügt hatte, dass alle Schilifte und Bergbahnen ab sofort geschlossen seien und wir am nächsten Tag bis 10:00 Uhr abgereist sein müssten! Einige von uns besuchten dann noch eine offene Bar, wobei ich ob der lauten, mir ungewohnten Musik alsbald Reissaus nahm und schlafen ging.
Was blieb uns anderes übrig, als am Samstag nach dem Frühstück zu packen und abzureisen. Gezwungenermassen fuhren wir ohne Halt zurück nach Bülach. Mir hat das Sprudelbad sehr gefallen: Ich liess da meinen Körper und meine Seele über der Sprudelbank baumeln indem ich vorher beide Hände zwischen den Röhren irgendwie einklinkt- und meine Seele an der Speiseröhre festgebunden hatte…
10. April 2020
Karl Thöni